Materiale Textkulturen
Teilprojekte
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A01

Beschriebenes und Geschriebenes im städtischen Raum der griechisch-römischen Antike und des Mittelalters

 
UP1

Textmonumente. Die Entwicklung der Inschriftenkultur Athens von den Perserkriegen bis zur römischen Eroberung

 

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 1. & 2. Förderperiode

Teilprojektleiter Prof. Dr. Kai Trampedach
akademische Mitarbeiterin Dr. Irene Berti

 

 

 

Projektbeschreibung

Gegenstand des Unterprojektes ist die Untersuchung der Entwicklung der Inschriftenkultur Athens von der klassischen bis in die frührömische Zeit, sowie die Wechselwirkungen dieser Schriftkultur mit der politischen und administrativen Geschichte der Stadt. Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens steht die Kontextualisierung der oft wiederverwendeten Inschriften Athens in ihrem ursprünglichen Raum und die Rekonstruktion des sozialpraktischen Kontexts, in welchen sie eingebettet waren.

Zentral sind dabei folgende Fragestellungen:

  1. Folgt die Aufstellung athenischer Inschriften an bestimmten Orten (auf der Akropolis, in der Agorá, oder in einem bestimmten Heiligtum) einer identifizierbaren Logik?
  2. Welche Themenkomplexe werden durch eine monumentalisierte Verschriftlichung gewürdigt und wie entwickelt sich das im Laufe der Zeit?
  3. Was fügt der Schriftträger durch Material, Größe und eventuell Bilder der Bedeutung des Geschriebenen hinzu?
  4. In welchen Relationen stehen die beschrifteten Artefakte zu anderen Artefakten oder Monumenten und in welcher Art und Weise prägen sie den öffentlichen Raum?
     

Grundlegend dabei ist der Gedanke, dass Inschriften multifunktionale Objekte sind, die nicht nur eine Funktion ausübten, sondern mehrere. So ist neben der Zirkulation der Informationen auch die monumentale, repräsentative Funktion sicherlich wichtig gewesen. Gerade im Hinblick auf diese zweite Funktion sind oft Materialität und Präsenz prägende Merkmale, die das Textmonument als solches umfassender definieren als der Text selber.

Das Projekt konzentriert sich vor allem auf den südwestlichen Bereich der Agora, ein Gebiet in dem neben Ehrendekreten und Statuenbasen auch zahlreiche Fragmente von Inschriften aus dem Finanzbereich und viele Namensliste zur Tage gekommen sind

Obwohl die Stelen in Wiederverwendung und teilweise in einem extrem fragmentarischen Zustand gefunden wurden, lassen sich hier Cluster von Inschriften, die thematisch zusammenhängen, identifizieren.

Anhand der Materialanalyse und der topographischen Rekontextualisierung können einige Hypothesen zur Rezeption der beschrifteten Stelen aufgestellt werden. Viele Expedienten in der Aufstellung und Präsentation mancher Inschriften in diesem Bereich legen die Vermutung nahe, dass sie für die Lektüre bestimmt waren: so z.B. die Präsenz von thematischen Inschriftenclustern, die zur schnellen Identifikation des Inhaltes einer entsprechend kontextualisierten Inschrift beitrugen, die Positionierung der Texte auf Augenhöhe, die Verwendung von Farbe und eventuell von einem „eye catcher“ (Relief, größere Buchstaben für die Anfangszeilen). Wiederum, war in anderen Fällen die Präsenz der Inschrift viel wichtiger als ihre Lesbarkeit. In diesem Fall wirkten die Monumentalität der Inschrift und die Performanz, die sicherlich mit der Aufstellung solcher riesigen Monumente verbunden war, als Mittel der politischen Kommunikation ganz unabhängig von der Lektüre, die oft auf Grund der beträchtlichen Höhe des Monumentes und der geringen Größe der Buchstaben gar nicht möglich war.

 

Teilprojekte der 3. Förderperiode

A01 A02 A03 A05 A06 A08 A09 A10 A11 A12 B01 B04 B09 B10 B13 B14 B15 C05 C07 C08 C09 C10 INF Ö2 Z

 

 

abgeschlossene Teilprojekte

A01 A03 A04 B02 B03 B06 B07 B11 B12 C01 C02 C03 C04 C06 IGK Ö1

 

 

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